iwi-lyrik

Großfamilie

Vier fünf Kinder oder sechs,
sehr viel Arbeit ohne Hetz.
Essen machen, Wäsche waschen,
Arbeit mit total viel Sachen.
Mutter schickt uns stets zum Bäcker,
wir holten Brot ohne Gemecker.
Milch wegbringen, Babys fahren,
ja so war´s  vor vielen Jahren.
Zu Mittag waren wir meist zehn,
das konnte ohne Technik gehen.
Großmutter schälte die Kartoffeln,
Tante filzte uns Pantoffeln.
Die Kleider waren alle aus Wolle,
neu kleiden spielte keine Rolle.
Die Kinder mussten stets was tun,
doch hatten sie auch Zeit zu ruhn.
Gerne denk ich an die Zeit
gerade wo ich alt bin heut.
Erfüllt mich ein Geborgensein,
bin ich im Geiste noch daheim.

Abschied von der Mutter


Ich bin noch einmal heim gefahren,
wohne weit weg, seit einigen Jahren.
Hab der Mutter noch Adieu gesagt,
und sie nach der ewigen Heimat gefragt.
Ob sie denn wisse wohin sie ginge,
wenn die Kopfoperation misslinge.
Durch die Medikamente ganz entspannt,
sagte sie: „Nachhaus in Vaters Land.“
Wir beteten noch und ich fuhr dann fort,
sie winkte mir, bis zur Ampel dort.
Seh´ sie noch stehen, wie ein unschuldig Kind,
dafür ich keine Worte mehr find.
Meine Tränen die rollten wie Bäche hervor,
ich hatte noch ihre Worte im Ohr.
„Warte noch… ich begleite dich“,
das war bewegend und schön für mich.
Hab das Bild noch, wie sie da stand,
bis aus dem Blick sie schwand.