iwi-lyrik

Lasse dich reinigen

Jedem Einzelnen von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß, mit dem Christus zu geben pflegt. Epheser 4,7

Die letzten Gedichte mögen verwundern, wie man nur über solchen Schmutz etwas in eine Form bringen kann, die ja nur dem Schönen und Guten dienen sollte. Das ist wohl wahr.

Dennoch gibt es auch für diese Tabuthemen in unserer Gesellschaft einen Platz, den Platz am Kreuz. Dort beginnt die Reinigung der Sünden, sind sie auch blutrot.

Das ist wohl auch der Grund, warum die Kirche den Missbrauch auf eine andere Weise zu bereinigen versucht als die Welt es gewöhnt ist. Wir fordern Strafe, doch Jesus schenkt Gnade. Ist das nicht ein Hohn gegenüber den Opfern? Nein, denn auch sie brauchen ja die Reinigung von der Unzuchtsünde. Sie fühlen sich beschmutzt. Der HERR wird es vollbringen, so sie Buße tun und vergeben, wie auch ihnen vergeben wird.

Gott allein ist Richter und sieht in die Herzen derer, die Buße tun.

Das Sternsingerkind

Ein Kind es ging nun folgenschwer
dem Pfarrer zur Zählung hinterher.
Hast du für dich Geld genommen?
Habe 2 € von der Tante bekommen!

Das ist Diebstahl, der Mutter Kirche, so er,
dem Kind wurde ums Herz ganz schwer.
Er würde aber darüber schweigen,
würde es die Nacht über bleiben.

Es soll den Eltern kurz berichten,
es übernachte heut bei deren Nichten.
So vergewaltigte er es schwer,
seitdem geht es in keine Kirche mehr.

Die Mutter fragt das Kind warum,
doch es schämt sich und bleibt stumm.
Es erzählte es aber mir,
drum schreib ich hier.

Ein Mahnmal soll das Gedicht hier sein,
lasst die Kinder mit niemand allein.

Der Exhibitionist

Es ist ihm selbst nicht wirklich klar
warum er so getrieben war.

Es stieg empor der innere Trieb,
hat er die Kinder doch so lieb.

Das Kind sagt:

Ich will das garnicht sehn,
bitte lass mich sofort gehn.

Die Mutter hat es ihm gelehrt,
wie man sich gegen sowas wehrt.

Zeichnung: Inge Witt