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Kurzgeschichte „Das friedliche Dorf“

Ein Mann reist in ein Dorf, von dem er gehört hat, dass es dort nie Streit gibt. Er will dem Frieden auf die Spur kommen.

Das friedliche Dorf

In einem abgelegenen Dorf lebten alle Bewohner in einem friedlichen Miteinander.  Wenn einer etwas verkehrt machte, so nahm er die Zurechtweisung  seines Nächsten gerne an ohne darüber in seiner Würde beeinträchtigt zu sein. Die Liebe zum Nächsten war das höchste Gut und alle waren darauf bedacht, in ihr zu leben. 

Da kam ein Fremder ins Dorf. Er hatte von dem friedlichen Dorf gehört und war neugierig geworden. Von weit her war er gereist, um dem Geheimnis des Friedens auf die Spur zu kommen. Er wollte diese Erkenntnis hinaustragen in die Welt, die keinen Frieden kennt.

Auf dem Dorfplatz angekommen, setzte er sich an den Brunnen.  Es kam eine junge Frau und schöpfte Wasser. Sie war anmutig anzusehen und der Mann verliebte sich auf Anhieb in die schöne Gestalt, mit dem friedlichen Lächeln. Es war ihm, als hätte er in diesem Augenblick, sein Glück gefunden.  Schweigend nahm er ihr die Last ab und ging mit ihr bis zu ihrem Haus.
 Zwei Kinder, die spielend im Sandkasten saßen, erblickten den fremden Mann bei der Mutter und sie riefen laut nach dem Vater, der eilends aus der Scheune kam.
 Freundlich begrüßte er den Helfer, während die Frau im Haus verschwand. Die Kinder freuten sich über den Fremden und fragten neugierig. „ Wie heißt du? Was hast du in deinem Rucksack?“  Der Vater sprach ein Machtwort und schickte sie hinein: „Geht mal und sagt Mutter, sie möge bitte noch ein Gedeck mehr auflegen, denn wir haben heute einen Gast.“ 
Die Kinder rannten um die Wette.  Die Frau bereitete darauf hin etwas aufgeregt das Essen zu. Der Reisende war von der liebevollen Gastfreundschaft überwältigt, doch es rührte sich sein Gewissen. Er begehrte die Frau des Mannes. Es brodelte in ihm. Als er nachts auf seinem Quartier keinen Schlaf fand, fraß ihn die Sehnsucht fast auf und er fühlte sich elend und sterbenskrank. Das Fieber hatte ihn heimgesucht. 
Die neugierigen Kinder, die schon morgens, nach ihm riefen, ließen sein Herz beben. Sein Gewissen drückte ihn schwer. Wem sollte er sich anvertrauen? Die Kinder bedauerten, dass ihr Gast erkrankt darnieder lag, und es wurde der Arzt gerufen.  Während der Untersuchung fiel ihm die Unruhe des Mannes auf. Körperlich war alles in Ordnung.  Da fragte ihn der erfahrene Arzt. Hast du gesündigt? Der Mann erschrak und sagte: „Nein… doch hatte ich wohl Gedanken daran“,  und er schüttete sein
Herz bei  ihm aus.
 Der Arzt wies ihn liebevoll auf die Begierden hin, die den Menschen immer wieder heimsuchten. Schon Jesus hat erkannt, dass „Wer eine Frau begehrlich ansieht, der hat schon Ehebruch begangen“. Möge Gott dir gnädig sein, denn du hast die Sünde ans Licht gebracht und bereust. So hat sie über dich keine Macht mehr und ihre Wirkung verloren. Der Mann wurde sofort gesund und verabschiedete sich von allen dankend.  Er hat seinen Frieden gefunden.

Doch ob die Welt akzeptieren wird, dass es die Sünde ist, die Unfrieden bringt, das bezweifelte er stark.

Inge Witt

Schreiben ordnet

So manches Gedankendurcheinander kommt bei mir zur Ruhe und lässt sich besser ordnen, wenn ich niederschreibe, was mir durch den Kopf geht.
Dabei entsteht ein Ordnungssystem.
Das Wichtige, was dem Hirn auf der Zunge liegt, erwähne ich zuerst, dann folgt das Nächste und Nächste, bis ich gedankenleer bin und zur Basis zurückkehre.
Nun ist erstmal Ruhe.
Der Alltag ruft bzw. die Küche…
Es entstehen neue Gedanken, durch neue Erlebnisse und Beobachten, Vorkommnisse… abschalten geht einfach nicht – nicht bei mir. Ich denke den ganzen Tag etwas, weil ich eine Frau bin. Frage ich meinen Mann: „Was denkst du?“ – dann kommt immer „Nichts“!

Das ist die Schublade wo alles reinkommt, was nicht erwähnenswert ist.