Iwi-Lyrik

Der 15. Tag im Juni

Es ist viel geschrieben worden, wenig gegessen und einiges erlebt.
Was bewegt mich?
Es sind die Alltagsdinge, die mir den Tag nicht als nutzlos erscheinen lassen. Morgen ist ein katholischer Feiertag. Wir hatten zuhause einen Altar am Haus an diesem Fronleichnamsfest.

Wenn der Umzug vorbei war und der Altar stand noch, durften wir Kinder damit spielen. Ich weiß nicht ob das die Mutter gesehen hat aber wir haben Obladen aus der Speisekammer geholt und dann Kommunion gespielt und Hostien simuliert.

Dass ich mal aus der Kirche austreten werde, hätte ich nicht gedacht, doch es war eine echte Befreiung, weil diese religiösen Zwänge aufhörten.

Heute gehe ich gerne mal zu einem Gottesdienst in Freikirchen. Wo das Wort Gottes im Mittelpunkt steht, ist es wie in einem echten Zuhause für mich, denn ich bin gerne mit Glaubensgeschwistern zusammen.

Der neunte Tag

Ward ihr schon mal in einem -Forum und habt eine Frage gestellt?
Das habe ich gestern getan. Ich fragte ob jemand Erfahrung damit hat, erst nach einer Fastenwoche (nur Suppe u. Apfel) weiterzumachen, mit dem Abnehmen.

Das hat eine Kettenfunktion ausgelöst. Soviele Ratschläge und Erfahrungsberichte habe ich lange nicht nachlesen müssen. Wir Frauen haben alle unsere individuellen Erfahrungen mit dem Abnehmen. Es scheint eine Qual zu sein, heutzutage Frau zu sein oder war das immer so?

Früher hatte ich bei meiner Mutter und Großmutter nie das Gefühl, dass sie groß mit dem Abnehmen beschäftigt waren. Sie gingen in Korsagen unter der Kleidung, die wichtiger schien als sie selbst, nach dem Motto „Kleider machen Leute“

Oft habe ich meiner Großmutter bei der Ankleide zugesehen. Das Korselett, wie sie es immer nannte, brauchte seine Zeit bei der morgendlichen Aktion. Auch die Strümpfe, die man da noch an Halterungen festmachte sollten nach Möglichkeit keine Laufmasche haben, dann das Unterhemd und die Unterhose, die kleine und darüber die, mit den längeren Beinen (wir nannten sie Liebestöter) dann der Unterrock aus Wolle im Winter und aus Satain im Sommer, dann die Bluse und der Rock, darüber ein Jäckchen oder eben am Sonntag das Kostüm. Die Haare waren wichtig, meist Dauerwelle die regelmäßig aufgefrischt wurde und ein Hut am Sonntag zum Ausgehen.

Wie lange ist das her?

Heute schlüpft man schnell in die schlabbrigen Klamotten, die auch noch unsere schlabbrig werdende Figur betonen. Da soll man sich nicht mal gerne zusammenreißen um das Erscheinungsbild aufzubessern?

Nur Mut, es geht. Irgendwie und sowieso.