Gedankenspiel
Zweierlei Gedanken,
entzündet im Herzen,
die einen schenken Frieden,
die anderen Schmerzen.
Kein Gedanke ist von Dauer,
nächster liegt schon auf der Lauer,
Nicht mal im Schlaf sind sie zu steuern,
doch im Gebet kannst du sie feuern.
Gedanken, Gedichte und Songs, über Gott und die Welt
Zweierlei Gedanken,
entzündet im Herzen,
die einen schenken Frieden,
die anderen Schmerzen.
Kein Gedanke ist von Dauer,
nächster liegt schon auf der Lauer,
Nicht mal im Schlaf sind sie zu steuern,
doch im Gebet kannst du sie feuern.
Ich bin in einem Dorf groß geworden, das nach dem Krieg sehr beschäftigt war. Straßen wurden gebaut und Häuser renoviert. Fast jeder hatte einen Bauernhof im alten Dorf, bis auf die Handwerksbetriebe, wie der Schreiner, der Zimmerer, Schmied, Friseur und die Lebensmittelgeschäfte, der Bäcker, der Wirt usw.
Diese interessierten mich mehr als unsere eigenen Felder. Ich war zwar gerne mit der ganzen Helfergemeinschaft dabei, aber die Arbeit war mir zu anstrengend und mühsam. Ich wollte lieber mit der Tante stricken und mit der Großmutter nähen. Jedenfalls bekam ich viele Fertigkeiten und viel Wissen mit, sogar das Mauern hätte mich interessiert.
„Breng mein Kaschda Bier mit“, rief der Maurer seinem Helfer zu, als sie gegen 17 Uhr ihre Sachen zusammenpackten und den grauen Kleinlaster luden. Die morgens noch vollen Flaschen waren jetzt leer.
Er war den ganzen Tag bei uns und hat einen Stein auf den andern gesetzt. Der Mörtel hatte nur drei Beigaben und ich beobachtete als Kind sehr genau, wie viele Schaufeln Sand und Beton mit Wasser vermischt wurden, um zu einem perfekten abgebundenen Mörtel zu werden. Dieser durfte auf keinen Fall zu flüssig sein. Er musste die Konsistenz eines Dicken Breis haben, der fest genug war, um die Steine schon im Anfangsstadium miteinander zu verbinden. Das hatte der Maurer wirklich gut drauf. Er schwieg den ganzen Tag und machte seine Arbeit so, dass ich mir als 10-jährigem Mädchen gut vorstellen konnte, auch einmal Maurer zu werden. Ich rannte zu Großmutter in die Küche und fragte sie, ob ich diesen Beruf auch wählen könnte. Mit ihrem kölschen Dialekt sagte sie empört: Böss du jeck, dat is doch nix für Mädschje“. Sie ließ sich nicht groß beim Kartoffelschälen stören, und ich rannte wieder raus in den Hof, um weiter zuzusehen.
Der dünne Mann um die 45 hatte nun neben seiner Arbeit eine kleine Muse für sich bewahrt. Er brauchte dazu seine Flasche Bier, die man aber nie zu Gesicht bekam, außer er trank grade, und er hatte ständig eine Zigarette im Mund, wobei die abgerauchte Asche immer länger wurde. Am liebsten hätte ich gerufen: „Dei Äsch fällt nonder“, aber ich traute mich nicht, denn es war einer von den erwachsenen Männern, die etwas Bedrückendes mit sich trugen und gegenüber Kindern eine gewisse Aversion ausstrahlten, genauso wie unser Melker Bene, oder der Rossknecht Läusl.
Als der Maurer seine Arbeitszeit beendet hatte und mit seiner leeren Kiste Bier abgeholt wurde, ging ich mit meinem Vater zu der Mauer und er sagte verwundert: „Des isch für mi a Rätsel, dass ma mit ra ganza Kischt Bier, so grad maurea ka. „