iwi-lyrik

Erinnerungen im Älterwerden

Langsam komme ich in das Alter, wo mir Situationen einfallen, die ich dachte, längst vergessen zu haben. Eine besondere Beziehung hatte ich zu meinen Großmüttern. Sie hatten immer etwas zu erzählen und wussten sich immer zu beschäftigen, hatten Gelassenheit und Frieden im Herzen, auch wenn sie viel Schlimmes mitgemacht hatten. Sie haben es jedenfalls überstanden, manches mit viel Gebet, denn ohne Glauben waren sie nicht.

Warum es da aber ein Foto vom Papst auf dem Nachttisch brauchte, verstand ich nicht.
Als ich später eine Glaubensschwester im Altenheim besuchte, sah ich, dass auch sie im Glasschrank ein gerahmtes Bild aufgestellt hatte, und zwar von unserem Gemeindepastor mit Frau. Später als ich eine Buddhistin kennenlernte, hing da groß im Flur ein Bild eines „Meisters“, wie sie es nannte.

Ich hoffe, dass ich mir kein Bild eines „Gurus“ hinhängen muss, um meinen Glauben zu stärken.

In diesem Sinne habt einen gesegneten Tag.

1. April

Immer muss ich daran denken
wenn der April sich wieder jährt.

Da ließ ich mich vom Vater lenken,
doch sein Rat war gar nichts wert.

Ich sollte schnell zum Bäcker laufen,
für 10 Pfennige *Ibindumm* kaufen.

Zurückgekommen war ich sauer
und auch ein bisschen schlauer.

Nochmal macht er das nicht mit mir,
ich schick ihn raus, es wär jemand hier.

Ich fasste eben gleich ein Herz
und gab zurück den kleinen Scherz.

Ich liebte meinen Vater sehr,
den Lieben gibt´s schon lang nicht mehr.

Doch an so Tagen wie 1. April,
da denk ich an ihn und schmunzle still.

____________

https://www.lovelybooks.de/autor/Ingeborg-Witt/Es-gibt-auf-alles-einen-Reim-7601118695-w/