iwi-lyrik

Einäugig

Bis morgen sehe ich nur mit einem Auge, dem operierten gut, und freue mich darauf, morgen meine zweite Linse zu bekommen. Wieder klar sehen, und das ohne Brille – wie wunderbar! Ein großes Lob an meinen Herrn Prof. Dr. Fabian, der bei den Untersuchungen stets eine Schleife trägt, natürlich nicht bei der OP. Für mich ein Mann von Adel, weil er seine Arbeit mit Können und Herzblut ausführt – zum Wohle der nahezu blinden Menschen.


Das Augenzentrum Rosenheim macht gerade in diesen Zeiten viel Werbung und es ist wirklich ein Segen für die Brillenträger, die danach darauf verzichten können, sagen wir mal so … beinahe … denn eine Lesebrille ist wohl noch nötig, hieß es.

Autoren und Kritiker

Dieser Herr Schreck oder Schenk oder Schlunz, wie auch immer er heißt, ist mir eigentlich egal, aber die Leute, die er befragt, sind schon eine Herausforderung für mich als schläfrige Teilnehmerin des Lebens. Ich könnte viel mehr erzählen als die jungen Autoren, eben anders. Es wird langsam Zeit, mit dem Buch weiterzumachen, das ich bestimmt schon zehnmal angefangen habe. Doch die vielen Dateien, die ich irgendwo abgespeichert habe, zu finden, ist mir zu mühsam, und ich lasse es dann wieder. Was hindert mich? Es sind die täglichen Aufgaben, die ich mir selbst auferlegt habe und auf die mein Leben wohl reduziert zu sein scheint. Schlaflose Nächte nutze ich, um Talks und Dokus anzusehen, versuche erneut zu schlafen… und so weiter, bis der Tag wieder beginnt und das unentschlossene Leben unter dem Schutz des Allerhöchsten weitergeht – ein Trost und eine Gewissheit, die Gelassenheit schenkt. Wozu noch etwas erreichen oder erschaffen… für wen? Die Frage, ob es jemanden nützt, sollten sich viele Autoren stellen, denn das meiste Geschriebene ist doch nur ein Alibi fürs Dasein, nicht mehr.