iwi-lyrik

Suppenfasten

Einmal am Tag eine Suppe, das reicht
So habe ich es mir gestern vorgenommen, bis zu meinem Geburtstag.
Zunächst war es ganz erleichternd, dann aber ging es los mit etwas Zittern und schwummrig sein. Damit ich nicht ungesund handle, aß ich einen Apfel gegen Mittag und gegen Abend eine Gemüsesuppe mit einem eingeschlagenen Ei drin. Das war ein Genuss.

Heute am 2. Tag geht es mir gut. Ich weiß jetzt, dass es doch was zu essen gibt, wenn auch nur eine Suppe. Der Hunger bleibt aus. Das ist noch besser. Dass die Waage 2 kg weniger anzeigt ist normal in den ersten Tagen.

Was schwer fällt, ist wohl das wieder neu beginnen mit dem normalen Alltag aber auch da könnte es ja sein, dass mir weiterhin eine Suppe reicht. Ich erinnere mich da an meine alte Begleiterin und Eigentümerin meines damaligen Lebensmittelladens, auf dem Dorf. Frau Stalleicher hat mir in allem ermutigende Worte gesagt. Sie war wie eine Mutter für mich.

Als ich Schmerzen im Kreuz hatte, sagte sie: Wenn sie mal über 70 sind, spüren sie das nicht mehr. Das fand ich bemerkenswert und das gab Hoffnung, die ich auch weitergebe, wenn jemand starke Schmerzen hat. Im Alter bewegt man sich vorsichtiger.

Die größte Hoffnung habe ich aber durch meinen Glauben und dafür bin ich Gott dankbar.